7. November 2008

Change has come to America!!!!!!!!!!

Erwartet hatte man es ja, doch irgendwie hatte ich ja noch das Schlimmste befürchtet. Doch das junge, städtische, weltoffene Amerika hat gewählt und den geifernden bibelschwingenden und waffengeilen Landeiern einen Strich durch ihre rückwärtsgewandte Rechnung gemacht - endlich. Das ist die Zukunft der USA und nicht das, was uns die stupide und unfähige Sarah Palin und ihr greiser Partner verkaufen wollten. Immerhin kann er jetzt in Ruhe sterben und sie in Alaska weiterhin Amtsmissbrauch betreiben und Elche abknallen - oder mit Sarkozy Robbenbabys, die dumme Nuss.

Wir haben uns das Spektakel ja zumindest halbwegs echt auf CNN verfolgt und als irgendwann bereits sichere Republikanerhochbrugen wie Texas als "Too close to call" über den Bildschirm flimmerten und wenig später Pennsylvania, Virginia und Ohio an Obama gingen, war es nur eine Frage der Zeit bis mit Kalifornien, Oregon und Washington State genügend Wahlmänerstimmen zusammen kamen, um den Sack zu und den Sieg perfekt zu machen. CNN schaltete ja praktisch sofort nach Chicago zu Obamas Siegesfeier wo sich die Menschen in die Arme fielen. Dann liefen den beiden farbigen Politikfachleuten bei CNN die Augen über und als man dann noch nach Harlem und Brooklyn schaltete wo plötzlich Tausende Menschen auf die Strassen strömten - war es dann auch bei mir geschehen und ich verdrückte das ein oder andere Tränchen. Wie gerne wäre ich nicht in Deutschland gewesen sondern in New York, das wie alle anderen Großstädte die Party des Jahrzehnts gefeiert hat - so wie Berlin während der Fußball-WM.

Und auch wenn es in den letzten jahren so aussah, als ob es vorbei wäre: Amerika hat sich damit wieder einmal selbst erfunden - Jeder kann hier alles schaffen, wenn er hart arbeitet. Dream big... Viele mögen es für naiv halten, aber es ist eben doch ein anderes Gefühl, Menschen um sich zu haben, die sich dauernd darüber beschweren, dass ihnen der HartzIV-Satz nicht ausreicht oder Menschen, die zwei Jobs haben und Einem an der Supermarktkasse erklären: "Hey, was will ich mehr? Ich wohne in der großartigsten Stadt der Erde und ich muss nicht hungern, weil ich selber dafür sorge. Es ist anstrengend und es ist hart - aber wenn ich gut arbeite, dann kann ich meine Kinder auf's College schicken und die werden es dann eines Tages besser haben! Vielleicht wird Einer von ihnen Professor Zahnarzt oder Professor..." - Ob das dann auch alles passiert ist zweitrangig, es lebt sich nur besser mit einer optimistischen Sicht auf die Dinge.

Das Krebsgeschwür Amerikas, die christliche Rechte, hat acht Jahre alles dafür getan diese optimistische Sicht zu zerstören - ob beabsichtigt oder durch Unfähigkeit ist am Ende ja egal. Und mit ihrem Einsatz für Prorposition 8 in Kalifornien hat sich gezeigt, dass sich die, die sich so ekelhaft selbstgerecht als diejenigen darstellen, nach deren regeln gespielt werden muss, noch lange nicht verschwunden sind. Sie verpulvern 70 Millionen Dollar um einigen tausend Menschen in kalifornien das Glück einer Heirat kaputtzumachen, wo in vielen Teilen der Welt Menschen hungern - ist das wirklich christlich und das Richtige? Solange man dann aber als Mormone mehrere Frauen habe darf, ist scheinbar alles in Ordnung. Es ist diese faschistoide kranke Gesinnung, die acht Jahre das Sagen in den USA hatte. Ihr Einfluss ist nun auf ein Minimum geschrumpft und die jungen Wähler haben auch in Kalifornien gezeigt, dass sie für etwas Anderes stimmen als das, was dieses zerstörerische Gebilde ihnen eintrichtern will mit Lügen und Verleumdungen: Keine Diskriminierung gegen niemanden. Ich freue mich jedenfalls für diejenigen Amerikaner die acht Jahre lang auf diesen Moment hingearbeitet haben und all jene, die sich nun endlich respektiert und repräsentiert fühlen.