10. Februar 2008

Ein ESC-Wochenende

Nach der letzten Woche und einer Reihe von absoluten Fehlenzscheidungen konnte man ja zumindet hoffen, dass es diese Woche anders wird. Zumindest ansatzweise wurde zumindest die Qualität der Songs besser, denn die schwedische Vorentscheidung begann mit der ersten Vorrunde in Göteborg. Das quäkende Gör Amy Diamond und den Flippers-Verschnitt Christer Sjögren mit seinem peinlichen Schlager wählten die Schweden direkt ins Globenfinale. In die 2. Chance schickten sie leider Suzzie Tapper mit ihrer schönen Ballade "Visst finns mirakel" (Natürlich gibt es Wunder), einer Liebeserklärung an ihren Mann, der ihr nach der Diagnose der Parkinsonschen Krankheit zur Seite gestanden hat. Alleine der schöne Text hätte sie diese Runde gewinnen lassen müssen. So muss sie am 8. März nochmal durch die 2. Chance. E-Type und die Poodles traf dasselbe Schicksal, allerdings wird das wohl nichts, dazu ist der Stilmix aus Glamrock und Dance etwas zu unausgegoren. Schöne Kostüme allerdings... Den typischen Schwedenschlager in Form von "Deja vu" von Velvet mit dem besten Auftritt des Abends ließ das Publikum ausscheiden. Schweden fiebert nun auf nächsten Samstag hin, wenn carola mit Andreas Johnson antritt, um sich bei mir weiter unbeliebt zu machen. Na, mal schauen. Eine schwedisch-amerikanische Gastarbeiterin ist derweil in Rumänien zugange. LaGaylia Frazier beeindruckte schon 2005 in der schwedischen Vorentscheidung mit der Ballade "Nothing at all" und schaffte dabei das, was alle Möchtegern-Britneys und Justins des Ostblocks krampfhaft versuchen: Authentisch amerikanisch zu klingen. Auch ihr "Dr. Frankenstein" aus der rumänischen Vorentscheidung könnte von den Weathergirls gesungen werden und wenn ich nicht aus Prinzip dagegen bin, dass man für ein Land antritt, mit dem man sonst nix am Hut hat, wäre Frau frazier meine absolute Favoritin. In Norwegen ging die Vorentscheidung gestern mit dem großen Finale im Oslo Spektrum ("Uschluh Specktrüm" wie der Norweger zu sagen pflegt) über die Bühne. Unter 8 teilnehmenden Songs waren 4 gute Songs, klar, dass dann eins der anderen 4 Lieder gewinnt. Hoffnungsvoll dann die Finalrunde: Veronika Akselsen, Torstein Sørdal, King of Trolls und Maria Haukaas Støreng. Letztere galt es zu schlagen, doch nix da: Sie gewann mit astronomischem Vorsprung. Scheiss PopIdol-Shows!!! Beliebiger ging es mit "Hold on, be strong" wirklich nicht. Schade, Norwegen, aber ob man so das Finale von innen sehen wird? Eher nicht...

Letztes Wochenende wählte Slowenien wenigstens nicht die Volksmusikterroristen, sondern Rebeka Dremelj mit "Vrag naj vzame" (Zur Hölle damit) - Das ist doch schonmal die richtige Einstellung, finde ich...

Estland gehört nach der Wahl von "Leto svet" von Kreisiiradio übrigens aus dem Kreis der zivilisierten Nationen ausgechlossen, bis man sich angemessen entschuldigt hat, dass man Birgit mit "365 days" nicht gewählt hat. Aber man sah ja schon 2007: Je dümmer, je besser.

Dänemark wählte einen Bierzeltschlager, der nicht mal ansatzweise die Klasse von "Until we're satisfied" von Kendra Lou hat, allerdings die breite Masse anprechen wird. Kann man schon nach dem 2. Refrain mitgröhlen... "Aaaaaall niiiiiight loooong"... Na, ja...

Freudigst erwartet wird wie immer die griechische Vorentscheidung. Die Songs hat man mittlerweile auch vorgestellt und alle drei sind annehmbar, einer sogar teilweise in Griechisch. Spannend zu bemerken ist dazu, dass der einzige männliche Bewerber Kostas (Wieso auch nicht...) Martakis ja unter die Fittiche von Philip Kirkorov genommen wurde, der ja im letzten Jahr einen anderen jungen mann mit dunklen haaren und blauen Augen in Helsinki betreute... Und davor Herrn Sakis Rouvas... Herr Kirkorov geht also streng nach musikalischen Gesichtspunkten... Nee, ist klar. Leider ist Herrn Martakis Lied recht gut (Lern doch Englisch oder sing Griechisch...), allerdings sind auch Chrispas und Kalomiras Lieder annehmbar, d.h. es wird am 27. Februar recht spannend.

Und so werden wir das alles weiterverfolgen, kann ja nur besser werden...