24. Februar 2008

Shake your feathers and bop your beak

Super Saturday ist vorbei - und was war es doch für ein spannender Abend... Irgendwo... Es gibt noch Hoffnung für den ESC 2008, wo auch immer er ausgetragen werden sollte. Ich bin für Helsinki, womit wir auch schon wieder beim Thema wären... Gestern Abend begann alles mit der letzten Vorrunde in FINNLAND. Den Sieger hat man wohl mit Teräsbetoni gesehen und "Missä Miehet Ratsastaa". Die anderen Lieder sind eigentlich zu schlecht, um gegen den Hardrock auf Finnisch etwas ausrichten zu können. dazu sind Teräsbetoni auch wieder zu Finnisch... Lieber sowas, als irgendein abgekupferter Mist. Für mich begann es heute mit SCHWEDENs dritter Vorrunde - und schon wieder hat man 2 Lieder ins Finale gewählt, die ich am besten fand: "Lay your love on me" von BWO inkl. Alexander Bard und "Upp o hoppa" von Frida & Headline. Wieso ich das 2. Lied mag, kann ich immer noch nicht genau erklären. Schade ist es, dass Patrick Isaksson mit "Under mitt tunna skinn" ausgeschieden ist, er hätte durchaus noch eine 2. Chance verdient gehabt. Zeitgleich fand RUMÄNIENs Vorentscheidung statt, die Nico & Vlad Mirita deutlich mit "Pe-o margine de lume" (Auf einer Seite der Welt) gewannen. Vor 20 Jahren hätte man damit das San Remo-Festival gewinnen können. Tatsächlich singen die Beiden auch noch teilweise Italienisch. Nicht wirklich schlecht, aber an LaGaylia Frazier mit "Dr Frankenstein" und Biondos "Shine" kommt es leider doch nicht heran. LaGaylia sollte früher oder später mal zum ESC fahren, dann aber bitte doch für Schweden, wo sie momentan lebt. Es folgte die Entscheidung in POLEN, die mir auch halbwegs gelegen kam. Isis Gee gewann dort mit "For life". Irgendwelche polnischen Wurzeln scheint sie zu haben, denn sie nahm an der letzten Staffel von Let's dance in Polen teil. Mit Polnisch hat sie's aber nicht so. Sie singt das Lied "Fate" auf dem neuen Album von Schiller. Immerhin nach geschätzten 100 Jahren wieder mal ein gutes Lied aus Polen, auch wenn ihr noch jemand stecken sollte, dass sie NICHT Mariah Carey ist. Weiter ging es dann in IRLAND - und hier schoss man dann den Vogel ab! Im wahrsten Sinne des Wortes! Die schon seit Jahren erfolgreiche Puppenfigur Dustin, the turkey (siehe erstes Bild) trat an, das Ticket zum ESC zu lösen. Die restlichen 5 Teilnehmer waren gegen den chaotischen, frechen Vogel machtlos und der ESC 2008 hat seinen ersten Skandal. Man erlebe selbst "Irlande douze points". Immerhin haben noch genügend Zuschauer gebuht. Aber: Wenn man schon keine Chance hat, dann sollte man sie nutzen... Und für gute Balladen mit Sinn und Verstand hatte Osteuropa in den letzten Jahren ja nicht so viel übrig. Es ging weiter nordwärts nach ISLAND, wo die Euroband mit "This is my life" die Vorentscheidung gewannen. Paul Oscar scheint noch zu leben, zumindest schrieb er den Text zu diesem Song, den zwei der erfolgreichsten isländischen Stars der letzten Jahre singen: Fridrik Ómar und Regina Ósk. Währenddessen hatte die UKRAINE den richtigen Song für Ani Lorak (Bild 2) ausgesucht. "Shady lady" wurde von Philip Kirkorov geschrieben, der größten Landplage seit der Schlagerhexe. Freuen wir uns also auf sinnlosen Promoterror. Schade eigentlich, denn Ani macht sonst ganz nette Musik - auf Ukrainisch... Wobei das Lied nicht schlecht ist, bisher dürfte es das Beste sein. Sie kann halt nur kein Englisch. Zudem hat sie, was ESC-Fachleute den Tittenbonus nennen... BULGARIEN hatte dann auch abgestimmt und man wählte einen nutzlosen Technosong. Glückwunsch nach Sofia für "DJ take me away". Man kann auch ein 3 minutenlanges Intro aussuchen. Super! Aber immer noch besser als das Gekreische 2007... Das ist allerdings auch nicht zu schwierig... KROATIEN setzte dem ganzen dann eine leider nicht ganz so schöne Krone auf. Man wählte Kraljevi Ulice & 75 Cent mit "Romanca", was an sich nicht so schlimm ist, aber der rappende Opa stört und tut mir irgendwo leid. Ob der bis zum ESC überhaupt noch lebt?! Grausam. Und leider nur punktgleich Zweite wurde Antonija Šola mit ihrer netten Ethnonummer "Gdje je srce tu je dom". Das hat irgendwas, was dem Sieger fehlt. Ich liebe ja balkanesische Schunkellieder. In tiefdunkelster Nacht setzte dann MAZEDONIEN den absoluten Schlusspunkt und wählte ein merkwürdiges R'n'B-Liedchen zum ESC, das mehrere verschiedene Künstler singen u.a. auch ein Star der albanischen Musikszene Adrian Gaxha... Na, der wird sich freuen nach Belgrad fahren zu müssen im Zweifel. Zum Song waren weder Video noch MP3 verfügbar, da wird man sich noch gedulden müssen. Alles in allem eine Reihe ganz annehmabrer Songs und mit der Ukraine ein erster Anwärter auf die Top-5. Nach Kiew muss man nun aber nicht wirklich... Na, mal sehen, wie es weitergeht... Das kann ja nicht sein, dass es so gut weitergeht. Und vielleicht geht's ja am Ende auch nach Helsinki oder Athen. Ich hätte nichts dagegen - und bis dahin: Shake your feathers!!!